Über michEinzelcoachingBegleitungLehrgängeWebshopBLOGFührungscoachingVorträgeSeminareKontakt

August Höglinger »
Blog Einsichten

In diesem Blog findest du Geschichten aus und vom Leben. Aus einer sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich möchte dich teilhaben lassen an meinen Erkenntnissen, Denkanstößen, Inspirationen, Erfahrungen, Ideen und neuen Plänen.
Dieser Blog ist vor allem für Absolventinnen und Absolventen meiner Seminare und Lehrgänge eingerichtet, denn mit Ihnen verbindet mich eine tiefe Herzensbeziehung und ein Stück gemeinsamen Weges.

Natürlich sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen.
In diesem Sinne freue ich mich und wünsche allen tiefe Einsichten.

Herzlichst
August

Archiveinträge




15.05.2024

Wir sind ein Werkzeug Gottes

Wenn ich mit einem stumpfen Werkzeug arbeite, dann ist alles mühsamer, es dauert länger und die Qualität ist nicht berauschend. Jedes Werkzeug wird immer wieder stumpf. Diese Metapher der Abstumpfung bedeutet auf der inneren Ebene: die Seelenkraft ist verletzt, die Hoffnung getrübt, die Berufung entfremdet, das innere Leben seiner Freude beraubt. 
Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Werkzeug stumpf wird. Immer wieder glauben wir: „Es reicht schon noch.“
Gott hat uns als sein Werkzeug geschaffen und es ist auch an ihm, das Werkzeug zu schärfen. Wir Menschen geben ihm zu wenig Gelegenheit dazu. Wir müssen innehalten und pausieren, damit Gott eine Chance hat, uns zu schärfen. Wobei dieses Schärfen ein sehr schmerzhafter Prozess sein kann. Man kann nicht davon ausgehen, dass sich das Werkzeug beim Arbeiten automatisch schärft. Wir sind auch nicht in der Lage, dies selbst zu tun.
Nur ein unbenutztes Werkzeug bleibt scharf, aber das würde Stillstand bedeuten. Unsere Stumpfheit hingegen zeigt, wir haben die Härte unserer Berufung erlebt. Es ist nicht schlimm, wenn wir stumpf werden. Aber fatal ist es, wenn wir uns nicht wieder schärfen lassen.

Herzlichst
August

Trennlinie

08.05.2024

Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus

Einen Text des von mir sehr geschätzten Sufimeisters Rumi, Liebesmystiker des Islam (1207-73), möchte ich gerne mit euch teilen:
Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus. Jeden Morgen ein neuer Gast. Freude, Depression und Niedertracht. Auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit kommt als unverhoffter Besucher. Begrüße sie alle! Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist, die gewaltsam dein Haus seiner Möbel entledigt, selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll. Vielleicht bereitet er dich vor auf ganz neue Freuden. Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit, begegne ihnen lachend an der Tür und lade sie zu dir ein. Sei dankbar für jeden, der kommt, denn alle sind zu deiner Führung geschickt worden aus einer anderen Welt.

Herzlichst
August

Trennlinie

01.05.2024

Gefühlsreaktionen

Bei der kompetenzbasierten Vorgehensweise in Beratungen achte ich darauf, welche Kompetenzen und damit verbundene Gefühlsreaktionen ein Mensch aufgrund seiner Lebensgeschichte entwickelt hat. 
Jede Gefühlsreaktion hat ihren besonderen Wert. Dahinter steht, wie ich mit Lebenssituationen umgehen gelernt habe und welche Fähigkeiten ich daraus entwickelt habe. Je nach Zusammenhang stellt sie die genau stimmige Kompetenz in der jeweiligen Lebenslage dar. Aus dieser Sicht gibt es keine „negativen“ Gefühle.
Das führt zu einem liebevollen, achtenden Umgang mit Angst, anstatt sie abwertend „wegmachen“ zu wollen. Dies gilt auch für andere Gefühle wie Unsicherheit, Sorge, usw. 
Wenn jemand zB immer mit „Ja, aber…“ und großem Zweifel antwortet, sollte man es als deutliches, kompetentes Verhalten, im Dienste von Sicherheitsbedürfnissen des Betreffenden, sehen. Es ist eine Fähigkeit kritisch zu prüfen und nur das anzunehmen, was auch ganz sicher für die eigene Person passt. (Es kann aber auch eine Verhinderungsenergie dahinter stecken, die Unterscheidung ist nicht ganz einfach).
„Leiden ist leichter als lösen!“ Diese Aussage diffamiert Klienten. Man sollte keinen Klienten unterstellen, dass er lieber leiden wolle als lösen. Während leidvoller Prozesse reagiert man deutlich anders, als wenn es einem gut geht. Da viele Prozesse unbewusst laufen kann es sein, dass leidvolle Erfahrungen für die Weiterentwicklung oder Lösung eines Problems wichtig, bzw. notwendig sind.

Herzlichst
August